Coaching ist modern. Da liegt es nahe, dass auch die Führungskraft Methoden und Ideen aus dem Coaching nutzt. Doch lässt sich die Rolle einer Führungskraft seriös mit der Rolle des Coachs kombinieren?
Um es gleich vorauszuschicken: Im Sinne eines klaren Rollenprofils kann die Führungskraft nicht als Coach agieren. Denn die Tätigkeit des Coachs setzt die Unabhängigkeit und Weisungsungebundenheit des Coachs und Klienten voraus. Was kraft Arbeitsvertrag weder für Führungskraft noch Mitarbeiter gilt.
Es spricht jedoch vieles dafür, dass Chefs ihren Führungsstil an den entwicklungsorientierten Methoden des Coachings schulen. Der coachende Führungsstil
- agiert konsequent lösungs- anstelle von problemorientiert
- setzt gezielt Sprache, insbesondere entwicklungsfördernde Fragen, ein
- initiiert (Lern- und Ziel-)Prozesse, deckt die Ressourcen der Mitarbeiter auf und stärkt Kreativität sowie Eigenverantwortung
- bietet einen Spiegel bzw. Reflektor für die Mitarbeiter und gibt neben Feedback auch „Feedforward“.
Führungskräften, die mit dieser Philosophie und diesen Fertigkeiten führen, gelingt es leicht, den Wirkungsgrad der eigenen Tätigkeit zu erhöhen. Denn wer über hochmotivierte und qualifizierte Mitarbeiter verfügt, dem bleibt mehr Zeit, kreativ und strategisch zu handeln.