Was bedeutet Priming und inwiefern ist es für bewusste Kommunikatoren wie NLP´ler und Coachs von Nutzen, dieses neurobiologische Konzept zu kennen?
Priming oder Bahnung bezeichnet die Beeinflussung, der die Verarbeitung jedes neuen Reizes durch vorangegangene implizite Gedächtnisinhalte unterliegt. Denn implizite Erinnerung bereitet das Gehirn darauf vor, auf eine bestimmte Art zu reagieren. Priming verdeutlicht, dass wir immer unbewusst eine auf vergangenen Erfahrungen beruhende Erwartungshaltung in neue Erfahrungen projiziieren.
Bahnende Reize für ein Priming können Sinnesreize in allen VAKOG-Kanälen sein: Bilder, Worte, Berührungen, Gerüche oder auch Geschmäcker. Im NLP-Sinne lässt sich Priming als eine Reiz-Reaktions-Koppelung bzw. Aktivierung von Ankern verstehen. Ist der Bahnungs-Reiz oder Anker aktiviert, entscheidet er darüber, wie der neue Reiz verarbeitet wird. Das gilt sowohl für das Tempo der Reizverarbeitung als auch für seine emotionale Bewertung und Interpretation.
Wird beispielsweise ein bestimmter semantischer Bahnungs-Reiz gesetzt, etwa das Wort „Glück“, erfolgt die Verarbeitung des semantischen Folgereizes – nehmen wir das Wort „Autounfall“ – auf eine positivere Art. Umgekehrt könnte der Bahnungs-Reiz „Pech“, gekoppelt mit dem Folgereiz „Autounfall“, unangenehme Assoziationen hervorbringen. Achten Sie daher als bewusster Kommunikator auf die Art, wie Sie Reize kombinieren.