Weshalb ist neben dem klassischen Begriff des Moderators immer öfter der Begriff des Facilitators zu hören? Unterscheidet sich die Rolle des Facilitators von der des Moderators? Oder ist Facilitator nur ein neues Modewort?
In der Tat gibt es einen Unterschied zwischen dem Rollenbild und Repertoire eines klassischen Moderators im Vergleich zum systemischen Moderator bzw. Facilitator. In der klassischen Moderation leitet der Moderator einen linearen Prozess an, in dessen Verlauf Themenstellungen partizipativ gelöst werden sollen.
Im Gegensatz dazu stellen systemische Moderatoren bzw. Facilitators das Selbstorganisationsprinzip der Teammitglieder der Bearbeitung von Themen voran. Die systemische Moderation fußt auf dem Vertrauen, dass sich im offenen Prozess des gemeinsamen Reflektierens im Team die richtigen Themen zeigen und zukunftsfähige Lösungen entstehen können.
Der systemische Moderators schafft einen Rahmens für die Wahrnehmungen, Energien und Ressourcen der Teammitglieder, damit bestmögliche Bedingungen für Ganzheitlichkeit, Selbstorganisation und Lösungsorientierung im Team entstehen. Um unterschiedliche Sichtweisen zu verstehen, Themen zu erkunden und Kreativität freizusetzen, setzt er in seinem Moderationszyklus insbesondere Fragetechniken und Perspektivwechsel ein.
Bedient sich der systemischer Moderator darüber hinaus dynamischer Methoden, verlässt er den noch weitgehend linearen Moderationsweg zugunsten einer ganz vom Team getragenen Dynamik. In dieser neuen Rolle wird er oft auch Facilitator genannt. Denn mit seiner unterstützenden Haltung erleichtert (engl. facilitate) er den vom Team selbst getragenen Prozess. Die typischen Methoden des Facilitators? An dieser Stelle seien beispielhaft Dynamic Facilitation und der Thinking Circle erwähnt.