Was ist Reframing? Welchen Stellenwert nimmt das Reframing im NLP ein? Wie lässt es sich im Alltag nutzen?
Reframing, abgeleitet vom englischen frame für Rahmen, bezeichnet ein Umrahmen oder Neurahmen von Bedeutungen. Grundlage für Reframing ist die konstruktivistische Überzeugung, dass wir nicht die Welt selbst erleben, sondern eine durch unsere subjektive mentale Landkarte gefilterte Welt.
Der Begriff geht auf die systemische Familientherapeutin Virginia Satir zurück. Aber auch Milton Erickson, die dritte Säule des NLP nebend Fritz Perls und Satir, war ein Meister des Reframings. Im NLP ist Reframing nicht nur eine einzelne Methode, sondern das Kernkonzept. Denn alles Verändern beruht auf einer veränderten subjektiven Wahrnehmung und Deutung des Erlebten sowie des zu Erlebenden.
Reframing findet statt, wenn Menschen ihre Wahrnehmung umlenken oder ausweiten und auf diesem Wege zu neuen Sinnzuweisungen kommen. Eine gesteigerte Achtsamkeit, ein Wechsel, ein Erweitern, aber auch ein Verengen der Perspektive tragen zum Bedeutungswandel bei. Eigenschaften, Erlebnisse und Situationen gewinnen auf diesem Wege eine neue Qualität.
Beispiele für Reframings liefern die Techniken des Bedeutungs- und Kontexreframings. Ein Bedeutungsreframing weist einer bestimmten Situation oder Qualität, die zuvor abgewertet wurde, eine positivere Bedeutung zu. Ein Wohnzimmer können wir als unordentlich und chaotisch beschreiben. Wir können es aber auch wahrnehmen als einen lebendigen Ort des Austausches.
Ein Kontextreframing wiederum transferiert eine Qualität von einem Bereich in einen anderen, in dem ihre positiven Eigenschaften zum Tragen kommen könen. So kann Pingeligkeit im Privatleben eine lästige Eigenschaft sein. Im passenden Berufsfeld ist sie jedoch die unerlässliche Voraussetzung für Erfolg. Es kommt also immer auf den Rahmen an, den man dem Erleben verleiht.