Lernen 5: Emotionalen Aufruhr erzeugen

Warum eigentlich lässt sich Wissen nicht sachlich vermitteln? Weshalb fördern gerade Emotionen den Lernprozess? Lernen fällt uns immer dann leicht, wenn wir ein klares Ziel vor Augen haben und uns Begeisterung für dieses Ziel antreibt. Mühelos ist Lernen auch dann, wenn wir mit dem zu erwerbenden Wissen unmittelbar in die Lage versetzt werden, ein Problem wirkungsvoll zu lösen.

Die Antwort nach Renata Numella Caine, die 12 zentrale neurodidaktische Prinzipien formuliert hat: Emotionen sind wichtig für die Musterbildung. Langfristiges und tiefgreifendes Lernen setzt emotionale Erregungszustände im Gehirn voraus. Erregung im Gehirn sorgt für die Produktion von Neuromodulatoren, durch die der Gehirn-Umbau, die sogenannte Neuroplastitzität, erst möglich wird.

Emotionen sind die Energielieferanten für eine rege Gehirnaktivität. Wer andere unterrichtet, sollte also im Lernprozess zuallererst emotionalen Aufruhr erzeugen. Ein Weg dazu ist das Entwickeln von Hin-zu-Motivation: Welche Träume und Visionen könnten mit Hilfe des neuen Wissens zur Realität werden? Welche Ziele ließen sich leichter erreichen? Welche Wünsche würden dann Wirklichkeit? Begeisterung und Anziehungskraft können so zum Motor für das Lernen werden.

Ein anderer Weg ist die Nutzung der Weg-von-Motivation: Ungelöste Probleme sind mit negativen Emotionen behaftet. Werden den Teilnehmern durch Selbsterkundungsangebote im Zuge eines Lernprozesses diese unangenehmen Emotionen bewusst, kann das Lernangebot gezielt als Lösungsansatz erkannt und angenommen werden. Lernen wird so zum Umwandlungsprozess für unangenehme Gefühle.

Im NLP werden beide Schritte bewusst in jedem Veränderungsformat genutzt. Jedes NLP-Format beginnt mit einem sogenannten VAKOG-Check zur Ist-Situation (VAKOG: kurz für sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken): Wie erleben die Klienten die jetztige Situation mit all ihren Sinnen ? Wie fühlt sich die Ist-Situation an? Dann folgt eine kurze VAKOG-Zukunftssimulation: Wir würde sich eine optimale Lösung in der Sinneswelt widerspielgen? Wie würde es sich anfühlen, im Lösungszustand zu sein? Nach dieser guten Vorbereitung gelingt die Lerntransformation leicht.