Zum Lernen gehört, so die gängige Überzeugung, gerichtete Aufmerksamkeit bzw. die Bereitschaft, sich ganz auf ein Thema zu konzentrieren. Doch auch die Lernumgebung, die Lernmaterialien und eine gute Einstimmung auf den Lernstoff tragen ganz wesentlich zum Lernerfolg bei. Was bedeutet das für die Praxis?
Das Prinzip Nummer 7 der 12 zentralen neurodidaktischen Prinzipien nach Renata Numella Caine betont, dass nicht nur zielgerichtete Lerngebote, sondern auch unbewusste Prozesse die Lernbereitschaft beeinflussen. Gute Trainings sollten daher alle Ebenen des Lernvorgangs miteinbeziehen und ein optimales Priming gewährleisten. Mit Priming bezeichnet man in der Psychologie das Schaffen von Reaktionsbereitschaft durch dem bewussten Lernen unbewusst vorangegangene Reize.
Ein wesentlicher Aspekt des guten Primings ist selbstverständlich die Lernatmosphäre. Ansprechende Veranstaltungsorte erhöhen die Bereitschaft, sich einzulassen und zu öffnen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Gestaltung der Lernmaterialien. Flipcharts und andere visuelle, taktile oder akustische Lernmittel setzen gezielt Priming-Signale und intensivieren die Lust, sich zu fokussieren.
Und noch ein dritter Aspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden: Auch durch eine sorgfältig gewählte Sprache und durch die bewusste Wahl von vorbereitenden sowie lenkenden Schlüsselbegriffen findet ein Priming der Lernenden statt. Hypnose-Sprache und Milton-Modell im NLP liefern eine Anleitung dafür, wie Lernende beispielsweise durch die gezielte Nutzung bestimmter Schlüsselbegriffe und positiver Vorannahmen auf den Lernstoff eingestellt werden können: Wir alle dürfen gespannt sein, wann sich mit Hilfe dieser Lernstrategie erste Erfolge auch in Ihrem Alltag zeigen.