Lernen 9: Mit allen Sinnen

Lernprozesse, die das Speichern von Informationen in möglichst vielen Gedächtnismodulen ansteuern, sind, so das Prinzip 9 der 12 neurodidaktischen Prinzipien nach Renata Nummela Caine, erfolgreicher als eindimensionale Lernprozesse. Insbesondere multisensorisches Lernen trägt dazu bei, die von Caine postulierte Ansprache von mindestens zwei Gedächtnisarten zu erreichen.

NLP-Anwendern ist das Prinzip natürlich nicht neu. Das multisensorische Lernen, das Lernen in allen Sinneskanälen, gehört im NLP zum Standard. Das klassische auditive Lernen wird dabei immer durch das bildhafte Lernen sowie das Lernen in Bewegung ergänzt. Die Rechtschreibstrategie des NLP beruht beispielsweise auf dem Wissen, dass bildhaft abgespeicherte und ein paar Mal in eigener Handschrift geschriebene Wörter optimal erinnert werden können.

Das motorische Lernen bzw. räumlich-konkrete Lernen kennzeichnet viele NLP-Formate. So lebt die Arbeit mit Bodenankern davon, dass Inhalte visuell und räumlich erfahrbar gemacht werden. Lernen spielt sich in konkreter Bewegung von einem Bodenanker zum anderen ab. Eine andere Variante des motorischen Lernens ist das szenische Ausagieren von Lösungen in Rollenspielen und Körperskulpturen. Diese Form der Motorik spricht vor allem das episodische Gedächtnis an, das real Erlebtes intensiver speichert als abstraktes Wissen.

Je nach Kontext spielen natürlich auch musikalische, olfaktorische und gustatorische Reize beim Lernen eine Rolle und tragen zu einer weiteren Vertiefung sowie Vernetzung von Informationen bei.