Lernen 12: Individualität entscheidet

Die Orientierung an Curricula, Lernzielen und standardisierten Tests legt nahe, dass es beim Lernen um die möglichst präzise Reproduktion gleicher Inhalte geht. Das 12. und letzte neurodidaktische Prinzip nach Renata Nummela Caine lautet aber: „Jedes Gehirn ist einzigartig“. Unser individuelles Gehirn entscheidet darüber, welche Botschaften wir aus einer Lehreinheit ziehen.

Wer Wissen vermitteln möchte, sollte daher immer daran denken, dass Lernen einen sehr persönlichen Prozess darstellt. Unsere Identität bestimmt, was uns begeistert und was für uns nützlich ist. Gute Lernprozesse richten sich flexibel an der Lebenswelt und den Persönlichkeiten der Lernenden aus. Sie thematisieren Werte sowie Vorannahmen und fragen, wie sich das Erlernte auf das Selbstverständnis der Lernenden auswirkt.

Besonders hilfreich für die Konzipierung guter Lernprozesse sind die logischen Ebenen des NLP. Sie spiegeln, was zur erfolgreichen Wissensaneignung gehört: Zum einen geht es um den Einsatz neuer Fähigkeiten und Verhaltensweisen in einem passenden Kontext, zum anderen um die Integration des neuen Wissens in das eigene Welt- und Wertesystem. Die Erfahrung zeigt: Wer neues Wissen mit seiner eigenen Identität und seinem einzigartigen Gehirn verbinden kann, erlernt neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen ungewöhlich schnell.