Was versteht man unter Incisive Questions? Und in welchen Kontexten lassen sich Incisive Questions einsetzen? Das englische Wort incisive steht für prägnant und entscheidend. Wer die Arbeit mit Glaubenssätzen kennt, kann mit der von Nancy Kline entwickelten Fragemethode in NLP und (Selbst-)Coaching einschränkende Gedanken wirkungsvoll in Frage stellen und den Boden für frische Ideen bereiten.
Wodurch wirken Incisive Questions so entscheidend? Die Methode fußt auf der Erkenntnis, dass wir uns beim Denken oft durch negative Vorannahmen selbst begrenzen. Zu solchen negativen Vorannahmen können (mögliche) Fakten und Überzeugungen zu uns oder zum Leben gehören. Wer sich selbst oder seinen Gesprächspartner gut beobachtet, erkennt diese ungünstigen Vorannahmen und kann sie aktiv mit Hilfe der Fragemethode in eine produktive Richtung lenken.
Denn Incisive Questions verwandeln die einschränkenden Annahmen in positive Vorannahmen, indem die Erledigung oder Auflösung der Einschränkung in der Fragenformulierung bereits vorweggenommen wird. Nehmen wir als Beispiel eine Person, die von sich glaubt, einer Herausforderung nicht gewachsen zu sein. Sie befindet sich in einem geistigen Patt und findet keine Lösung.
Die Incisive Question formuliert in einem solchen Fall zum Beispiel: „Wenn Sie wüssten, dass Sie der Herausforderung gewachsen sein werden, was würden Sie dann tun?“ Durch den Lösungscharakter der Frage kommt plötzlich das Denken wieder in Fluss. Die kurz zuvor erlebte Einschränkung relativiert sich schnell. Denn die noch ein paar Minuten zuvor erlebte Denkhürde erscheint bereits genommen.
Incisive Questions zählen übrigens zur Milton-Sprache. Sie nutzen nicht nur das Milton-Sprachmuster der positiven Vorannahmen, sondern bauen auch einen hypothetischen, an der Zukunft ausgerichteten Gedankengang in die Frage ein. Wenn Sie überzeugt davon sein könnten, Incisive Questions auch in Ihrem Alltag zu nutzen, was würden Sie dann in Ihren privaten und beruflichen Gesprächskontexten an Neuem erreichen können?