Wie funktionieren hypothetische Fragen?

Was sind hypothetische Fragen und wie lassen sie sich in Coaching und Beratung sowie zum Beispiel in Führungsgesprächen einsetzen? Wozu ist es nützlich, nach fiktiven Lösungen zu fragen und deren Potenzial zu erkunden? Wie würden sich Ihre Gespräche möglicherweise verändern, wenn dieser Fragetyp zum Einsatz käme?

Hypothetische Fragen entstammen den systemischen Fragetechniken sowie dem Fragenrepertoire der hypnotischen Milton-Sprache, benannt nach dem Therapeuten Milton Erickson. Sie folgen dem Grundmuster Was wäre, wenn …?  Was wäre, wenn das Problem bereits gelöst wäre? Was wäre, wenn Sie eine gute Idee hätten? Was wäre, wenn es Ihnen gelänge, neue Wege zu gehen? Wie würden Sie das ganz konkret in Ihrem Leben bemerken?

Hypothetische Fragen negieren die subjektiv erlebte Wirklichkeit des Gesprächspartners nicht, sondern laden zu einem offenen Gedankenspiel über die Zukunft ein. Der verwendete Konjunktiv und die Verlagerung der Lösung in die Zukunft erlauben es dem Gegenüber, auf die Simulation einzusteigen und probeweise neue Denkpfade zu erkunden.

Mit dem Einlassen und mit dem Erleben positiver Emotionen tritt aber bereits eine Veränderung des Befindens und des mentalen Zustands ein. Hypothetische Fragen lösen, in der Sprache des NLP ausgedrückt, den Stuck State, die emotionale und geistige  Verengung. Der Gesprächspartner wird nicht nur hoffnungsvoller, sondern auch kreativer und lösungskompetenter bei der Bewältigung seiner Themen.

Was wäre also, wenn Sie gleich jetzt mit Hilfe hypothetischer Fragen neue Wege in der Kommunikation gehen würden? Wie würden Ihre Gesprächspartner möglicherweise davon profitieren können? Und was wäre dann Ihr Gewinn? Würde es sich für Sie lohnen?