Was genau sind eigentlich Rituale? Und welche Funktionen können sie in einem Einzel- oder Teamcoaching erfüllen?
Rituale sind nach festen Regeln ablaufende feierliche Handlungen mit Symbolgehalt. Sie umfassen bestimmte Wortformeln, Bewegungen sowie symbolische Gegenstände. So wird bei einer Hochzeit die Ehe mit der Formel „Ja, ich will“ geschlossen. Der Kuss sowie der Tausch der Eheringe besiegeln dann den Akt ver Vermählung.
Mit Ritualen wird aber nicht nur ein Bund fürs Leben geschlossen. Rituale markieren viele weitere Übergänge im Leben wie den Wechsel vom Kind zum Erwachsenen. Dadurch stärken sie die eigene Identität. Rituale dienen auch, zum Beispiel in Form einer Feier, als Zeichen der Anerkennung und der Zugehörigkeit. So gehört der Toast in geselliger Runde nicht nur zur Hochzeit und Familienfeier, sondern auch zum Beisammensein von Freunden.
Welche Rolle spielen nun Rituale im Einzel- und Teamcoaching? In diesen Settings helfen sie, Entscheidungen und neue Verhaltensweisen zu verankern und durch Wiederholungen in den Alltag zu integrieren. Darüber hinaus machen sie Erfolge sichtbar und bekräftigen so das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
Das Pflanzen eines Samens und die daran anschließenden Pflege zur Wachstumsförderung können als Ritual für die Integration einer neuen Lebensidee genutzt werden. Das Durchlaufen eines Teamrituals vor einer Herausforderung hilft, sich aufeinander einzuschwingen und die Kraft des Teams auf einen Punkt auszurichten. Das Feiern einer vorab festgelegten Wegmarke bekräftigt den eigenen Erfolg.
Ritualen kommen in Coachings noch weitere Aufgaben zu. Sie stabilisieren nicht nur den Zustand der Klienten. Sie leisten auch hervorragende Dienste, um zwischen den einzelnen Coaching-Sessions Eigenaktivität anzuregen und Entwicklungsimpulse zu geben. Denn Coachs können ihren Klienten nicht nur Rituale verschreiben, sondern sie auch zum Erfinden eigener Rituale anregen.