Was sind Themen hinter den Themen?

Was sind Themen hinter den Themen? Und wie findet man heraus, was das Thema hinter dem Thema ist? Diese Frage beschäftigt alle systemisch denkenden NLP-Anwender und natürlich auch Coachs. Denn das, was wir erzählen, wenn uns jemand nach unserem Problem fragt, ist gewissermaßen nur unsere Erklärung für das, was wir erleben. Was genau das Thema bzw. Problem ist, wird erst dann deutlich, wenn durch gute Fragen Multiperspektivität entsteht.

Anders gewendet: Wir empfinden etwas dann als problematisch, wenn wir gerade eine verengte Sicht haben und die Zusammenhänge im Hinblick auf ein persönliches Thema nicht erkennen können. Das Unbewusste hat sich sozusagen eine andere Bühne für das eigentliche Thema gewählt. Die Suche nach den Themen hinter den Themen weitet den Betrachtungsrahmen und verändert die Idee, wo es hinzuschauen gilt. Erst wenn wir das eigentliche Thema gefunden haben, sind wir wieder problemlösungskompetent und souverän.

Hier ein Beispiel: Kurz vor einem Ausbildungsabschluss gibt es nicht selten das Phänomen, dass die betreffenden Kandidaten Schwierigkeiten haben, die anstehenden Aufgaben termingerecht anzugehen. Von allen Seiten tauchen Hindernisse auf. Erst bei näherer Betrachtung ergibt sich das Thema, um dass es eigentlich geht: Wenn die Ausbildung abgeschlossen ist, steht der nächste Lebensabschnitt an. Und da dieser häufig mit Unsicherheit und Herausforderungen assoziiert wird, die noch größer als die anstehende Prüfung erlebt werden, entwickelt sich die Aufschieberitis als unbewusste Lösung. Eine Lösung, die natürlich nach Außen als das eigentliche Problem wahrgenommen wird.

Wer das Phänomen der Themen hinter den Themen versteht, gewöhnt sich daher an, gute Fragen zu stellen. Gute Fragen lenken den Blick auf den Kontext eines Themas oder Problems und arbeiten heraus, worum es eigentlich geht. Gute Fragen fragen deshalb auch nach dem Nutzen des Problems und erkunden, welche Vorteile das vordergründige Problem mit sich bringen kann.