Hürden überwinden mit der „als ob“-Strategie

Es gibt Situationen im Leben, die sich so verfahren anfühlen, dass wir keinen einfachen Weg aus ihnen heraus erkennen können. Das Denken ist verengt und die gefühlte Lösungskompetenz gering. Doch mit dem einfachen Schachzug des „als ob“ öffnet sich die Tür zur kreativen Handlungsfähigkeit wieder: Wir imaginieren und handeln einfach so, als ob die Lösung bereits real wäre.

Wenn wir den uneingeschränkten Zugriff auf die beste aller Lösungen mental simulieren, kommt unser Gehirn zurück in einen produktiven Flow. Sobald wir nachdenken, als ob es keine praktischen Einschränkungen zur gewünschten Problemlösung gäbe, ist der Gewinn nicht nur die wiedergewonnene mentale Kraft. Die „als-ob“-Strategie bringt auch eine hochinnovative Qualität in Lösungen und setzt verborgene Ressourcen frei. Denn selbst wenn die Maximalidee natürlich noch realen Bedingungen angepasst werden muss, sorgt die Vorstellung von vollständiger Wahlfreiheit für eine Kreativität und Motivationsstärke, die Alltagslösungen überlegen ist.

Mit der „als ob“-Strategie gefundene Lösungen haben daher das Potenzial, alte Denkrahmen zu sprengen und Paradigmenwechseln bzw. grundlegend neuartige Lösungen hervorzubringen. Die „Philosophie des als ob“, auch Fiktionalismus genannt, die vom deutschen Denker Hans Vaihinger in das NLP übernommen wurde, bringt, wie die NLP-Begründer Richard Bandler und John Grinder formulieren, positive selbsterfüllende Prophezeiungen hervor. Die beiden betrachten Vahingers Ansatz als Beispiel dafür, wie Sprache wirkungsvoll ihre eigene Realität erzeugen kann.

Es lohnt sich also, über ein Thema nachzudenken, als sei alles möglich. Denn natürlich bringt die umgekehrte Strategie, das Nachdenken über die möglichen Arten des eigenen Scheiterns, ebenfalls eine selbsterfüllende Prophezeiung hervor.