Wozu die Siebte-Himmel-Physiologie?

Mit Coaching-Methoden in den Siebten Himmel reisen? Das klingt durchaus attraktiv. Aber wozu soll das gut sein? Führt das Hineinversetzen in paradiesisch-schwebende Zustände nicht vielleicht sogar zu einem unrealistischen Umgang mit genau dem Alltag, den das Coaching verbessern soll?

Eine spannende Frage, deren Beantwortung nicht zuletzt davon abhängt, wie wir uns die Arbeitsweise unseres Gehirns vorstellen. Lineare Denker analysieren die Gegenwart, ermitteln Abweichungen zwischen Ist und Soll und leiten daraus realistische Maßnahmen für die Zukunft ab. Systemische Denker dagegen erledigen herausfordernde Aufgaben, indem sie sich zunächst die ideale Lösung vorstellen. Erst in einem zweiten Schritt arbeiten sie dann daran, diese Maximalidee in realistische Schritte herunterzubrechen.

Wie kann man schneller in eine außergewöhliche Hochstimmung kommen als durch den emotionalen Appell an das Bild vom Siebten Himmel oder dem Schweben auf Wolke Sieben? Mit dieser Als-ob-Methode schafft es der Coach binnen kurzer Zeit, Klienten aus einer Ja-aber-Stimmung in eine Lösungsphysiologie zu bringen. Wenn Klienten vor Freude strahlen und mit allen Sinnen in das Geschehen auf ihrer Wolke eintauchen, dann ist der Hauptschritt zu einer positiven Veränderung bereits getan.

Denn wenn der mit allen Sinnen imaginierte Zustand Begeisterung weckt, ist auch genügend Motivation geschaffen worden, um den Weg von der Wolke zur praktischen Umsetzung im Alltag zu gehen. Der Ja-Aber-Modus weicht einem konstruktiven Nachdenken über die erforderlichen Maßnahmen. Unterstützt durch gute Fragen des Coachs, entsteht ein immer präziseres Bild der neuen, alltagstauglichen Lösung.

Die Reise zum Siebten Himmel hat sich gelohnt, wenn der Klient nach Abschluss der Lösungsplanung immer noch Spuren der Siebten-Himmel-Physiologie in seinem Gesicht zeigt: Ein freudiges Lächeln, ein begeisterter Gesichtsausdruck oder tiefe Zufriedenheit könnten dafür Merkmale sein. Jetzt ist sichergestellt, dass die Motivation zum Losgehen und Realisieren des Plans reicht. Und wer weiß? Vielleicht klopft der Siebte-Himmel-Zustand ja auch immer mal wieder im Alltag an?