Was ist Mediation?

Konflikte sind alltäglich und vor allem menschlich. Schwieriger wird es beim Streit. Die heiße Auseinandersetzung um Standpunkte kostet Kraft und bringt oft für alle beteiligten Streitparteien hohe emotionale und materielle Kosten mit sich. Damit Konflikte gar nicht erst zu Streitigkeiten werden oder ein kräftezehrender Streit aufgelöst werden kann, bietet sich die Mediation an.

Die Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, auf dessen Einhaltung sich alle beteiligten Personen freiwillig verpflichten. Mediation zielt auf die konstruktive Beilegung oder Vermeidung eines Streits und wird getragen von der Vorannahme, dass in einem kreativen Lösungsfindungsprozess jede Konfliktpartei als Gewinner aus dem Verfahren hervorgehen kann. Dieses Win-Win-Prinzip unterscheidet die Mediation von der Schlichtung, die in der Regel in einem Kompromiss endet.

Das Verfahren der Mediation besteht aus sechs Schritten, zu denen ein schriftlicher Mediationsvertrag zwischen allen Beteiligten, die intensive Klärung der Interessen und Bedürfnisse aller sowie eine kreative Ideenfindungsphase gehören. Die Ergebnisse des Verfahrens sowie die daraus hervorgehenden Handlungsanweisungen werden ebenfalls schriftlich und für alle gleichermaßen verbindlich fixiert.

Der Gewinn des Mediationsverfahrens: Die  Konfliktparteien lernen, individuelle Wahrnehmungsphänomene als Konfliktfaktoren anzuerkennen, unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen zu akzeptieren und eigene Entscheidungsverzerrungen aufzudecken. Eine gelungene Konfliktlösung kann so neue Wege zueinander bahnen.

Mediation eignet sich für alle Lebensbereiche, ob privat oder beruflich. Voraussetzung ist lediglich die Bereitschaft aller, sich an der konstruktiven Konfliktlösung zu beteiligen. Wenn diese Bereitschaft nur einseitig vorhanden ist, kommt alternativ das Konflikt-Coaching in Frage. Konflikt-Coaching begleitet einzelne Konfliktparteien bei der selbstverantwortlichen Konfliktlösung oder unterstützt diejenigen, die im Konflikt vermitteln wollen.