Wie funktioniert die Columbo-Technik?

Im Coaching Fragen stellen wie ein Ermittler? Columbo, der schusselig wirkende Kriminalinspektor der gleichnamigen TV-Serie der siebziger Jahre, hat eine Technik zum scheinbar beiläufigen Erkunden von Zusammenhängen berühmt gemacht.

Die Columbo-Technik fusst auf dem Gedanken, dass Menschen gerade dann relevante Hinweise geben, wenn sie die Stoßrichtung einer Frage nicht sofort durchschauen. Denn in diesem Moment reagieren sie unverstellt und geben unbewusst wichtige Zusammenhänge preis. Columbo beispielsweise gibt sich oft begriffsstutzig, um dann leutselig an einem bestimmten Punkt tiefer nachzubohren: „Entschuldigen Sie bitte, aber ich komme gerade nicht mit. Darf ich da nochmal nachhaken?“

Selbstverständlich beruht der Einsatz dieses Technik, ob bei Columbo oder im Coaching, immer auf auf gutem Rapport. Doch während es Columbo beim Generieren von Informationen um das Lösen von Kriminalfällen geht, hat der Coach natürlich die Absicht, die Herausforderungen des Klienten besser zu verstehen, blinde Flecken aufzudecken und seine Ziele voranzubringen.

Wenn der Klient beispielsweise auf einer bestimmten Sichtweise beharrt und Nachfragen ausweicht, spiegelt der Coach dieses Verhalten durch entwaffnendes Nachhaken: „Jetzt bin ich aber völlig verwirrt. Für Sie ist das ganz logisch. Aber ich kapiere das noch nicht. Ganz offensichtlich fehlt mir noch eine wichtige Information – oder was denken Sie?“

Ein weiterer Aspekt der Columbo-Technik: Da der Coach durch dieses Form des Understatements weder überkritisch noch überlegen auf den Klienten wirkt, lässt dieser sich leichter ein. Gewissermaßen paced der Coach die Verwirrheit oder Unklarheit des Klienten und bringt dadurch dessen Klarheit voran.