Trainings aufbauen mit dem Grinder-Modell

Ein gutes NLP-Training folgt in der Regel einem Aufbau, den der NLP-Mitbegründer John Grinder entwickelt hat. Neun Bausteine definieren im Grinder-Modell die wesentlichen Schritte, mit denen sich Inhalte gehirngerecht und wirksam vermitteln lassen. Dabei geht es um das Erweitern des kognitiven Wissens, vor allem aber um das Anleiten zu einer erfolgreichen neuen Praxis.

Zu Anfang jedes Lernprozesses ist die zentrale Aufgabe des Trainers, Interesse zu wecken. Mit dem sogenannten Zielrahmen erläutert er, welcher Nutzen sich aus dem vermittelten Wissen ergeben kann: Was ist möglich, wenn die Teilnehmenden das Wissen der Lehreinheit integriert haben? Was können sie mit dem neuen Know-how erreichen und vielleicht ja verbessern? Warum lohnt es sich, sich auf den Lernprozess einzulassen?

Der zweite und dritte Schritt im Grinder-Format fußen auf der hypnotischen Wirkung von Metaphern. Historische, literarische und persönliche Metaphern erzeugen Bilder und Assoziationen in den Köpfen der Teilnehmenden. Ihr Unbewusstes stellt sich auf den Lernprozess ein und mobilisiert den Prozess der Vernetzung mit bereits vorhandenem Wissen. Gundl Kutschera beispielweise vergleicht die kommunikative Aufgabe eines NLP-Anwenders mit der Aufgabe eines Übersetzers, der zwischen zwei verschiedensprachigen Menschen vermittelt.

Nach dieser sorgfältigen Vorbereitung geht es gleich in die Praxis. Der Trainer demonstriert die zu erlernende Kompetenz, während die Teilnehmenden zuschauen. Denn das Lernen am Modell ist die ursprüngliche Art der Wissensvermittlung. Kinder erwerben ihr Wissen und ihre Handlungskompetenz im Alltag durch das Beobachten der sie umgebenden Modelle. Umso erstaunlicher, dass in der Wissensvermittlung oft der umgekehrte Weg über die Theorie eingeschlagen wird.

Nach einer Demonstration wird diese sorgfältig ausgewertet, indem der Trainer einen Überblick über sein Vorgehen gibt und die emotionale Resonanz sowie die Fragen der Beobachtenden aufgreift. Bevor die Teilnehmenden selbst in die Übung gehen, erhalten sie vom Trainer außerdem noch eine entsprechende Instruktion. Die in NLP-Handbüchern üblichen Fomatbeschreibungen spiegeln den klaren Charakter dieser Instruktionen wider.

Dann ist es Zeit für das Üben in Kleingruppen, begleitet durch die kurzen Feedbacks und Hinweise des Trainers. Nach dem Üben mit immer wieder wechselnden Rollen tauschen sich die Teilnehmenden über ihre Ergebnisse aus und lernen von den Erfahrungen der Kleinteams. Der Trainer hilft beim Vernetzen der Erkenntnisse und antwortet auf offene Fragen.

Zum Abschluss des Lernprozesses findet das sogenannte Future Pacing statt. Durch diesen Schritt richtet der Trainer die Teilnehmenden mental darauf aus, das erworbene Wissen in unterschiedliche Kontexte zu transferieren. Denn trotz der Praxiserfahrung im Lernprozess kann es passieren, dass das Erlernte in anderen Lebensumfeldern nicht zum Einsatz kommt.