Wofür B.A.G.E.L. in der Kommunikation?

Bagel in der Kommunikation? Das Akronym B.A.G.E.L. steht für Body Posture (Körperhaltung), Accessing Cues (Zugangshinweise), Gestures (Gesten), Eye Movements (Augenbewegungen) und Language Patterns (Sprachmuster). Das Modell erinnert uns daran, im Gespräch nicht nur auf die Worte des Gegenübers zu hören. Verbale Kommunikationen lassen sich nur richtig verstehen, wenn wir auch die körpersprachlichen Signale registrieren.

Eigentlich gehört es seit frühster Kindheit zu unseren Basis-Kompetenzen, Gesprächspartner in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen. Doch ein nicht-systemisches Verständnis von Kommunikation hat über Jahrhunderte den Fokus von der „verkörperten“ auf die verbalen Aspekte der Kommunikation gelenkt. Zur Basisausbildung in NLP gehört es, diese Verengung im umfassenden Sinne des B.A.G.E.L-Konzepts wieder aufzulösen.

Mit B.A.G.E.L. im Gepäck, achten NLP-Anwender immer auf die Körpersprache und Gesten des Gegenübers und erkennen über die beobachteten Augenmuster bzw. Augenbewegungen, welche Sinneskanäle ihr Gesprächspartner gerade nutzt. Selbstverständlich hören sie auch auf die verbalen Aspekte der Kommunikation. Doch ihr Augenmerk liegt dabei nicht nur auf dem Inhalt, sondern auch auf den Mustern des Sprachgebrauchs. Denn die Sprache gibt Informationen über die mental ablaufenden Strategien preis.

Beispielsweise spiegelt sich eine visuelle Sprache („Ich sehe die Lösung vor mir“) in der Regel körpersprachlich durch ein Anheben der Augen oder des gesamten Kopfes. Wiederholt sich dieses (körper-)sprachliche Muster, wissen NLP-Anwender, dass die Person einen sehr bildhaften Zugang zur Welt pflegt. Es ist wahrscheinlich, dass sie visuelle Reize im Vergleich zu anderen Sinneseindrücken intensiver wahrnimmt. Die (Körper-)Sprache gibt auch preis, wie sich jemand motiviert. Wer Motivation daraus schöpft, etwas zu vermeiden („damit nichts schiefgeht“), im NLP Weg-von-Motivation genannt, drückt das zumeist auch körpersprachlich durch Rückzug aus.

Wer unter B.A.G.E.L.-Gesichtspunkten beobachtet bzw. kalibriert, wie das NLP-Fachwort heißt, kann daher leicht feststellen, was dem Gegenüber wichtig ist. Das ermöglicht eine individuelle und sehr persönliche Kommunikation, die der Gesprächspartner in der Regel mit seiner ganzen Aufmerksamkeit honoriert. Ein B.A.G.E.L.-Anwender bemerkt aber auch, wenn Körpersprache und Wortinhalt sich widersprechen und der Gesprächspartner offensichtlich inkongruent kommuniziert. In einem solchen Fall eröffnet sich die Chance, nachzuhaken und Klärung zu erlangen.